Mit Waffe & viel Verantwortung: Gehalt eines Scharfschützen der Bundeswehr | Lohnt sich das? | B
Ein Scharfschütze entscheidet im Ernstfall über Leben und Tod. Phillip (31) vom Panzergrenadierbataillons 112 in Regen hat ein hohes Verantwortungsbewusstsein und reflektiert seinen facettenreichen Job bei der Bundeswehr. Nein, mit „American Sniper“ hat der Alltag als Scharfschütze bei der Bundeswehr nichts zu tun. Und auch sonst läuft die Arbeit von Phillip anders ab als im Kinofilm: Zu seinen Aufgaben als Scharfschütze gehört nicht nur das Schießen auf Distanz. Das Orientieren mit Kompass und Karte ganz ohne digitale Hilfsmittel ist genauso Teil seiner Arbeit wie das lautlose und unerkannte Annähern, Beobachten, Aufklären und Schützen der eigenen Truppe. Und ja, beim Bundeswehr-Jargon „kampfunfähig machen“, „rausnehmen“ oder „ausschalten“ geht es um Menschenleben.
Phillip ist Soldat auf Zeit und hat sich für 12 Jahre verpflichtet (SaZ 12). Mittlerweile ist er Stabskorporal, hat also den höchsten Rang in der Mannschaftslaufbahn erreicht (mehr dazu im angepinnten Kommentar) und arbeitet auch als Hilfsausbilder. Wir haben ihn bei einer sogenannten Annährungsübung begleitet. Das Training für die verdeckte Annäherung ist ein zentrales Element der Ausbildung zum Scharfschützen. In diesem Training muss Phillip in einer vorgegebenen Zeit mit seinem Gepäck von etwa 20 Kilo mehrere Kilometer im Wald zurücklegen, sich unerkannt einem Ziel annähern und in einer maximalen Entfernung von 400 Metern eine freie Schussbahn finden.
Es geht durch ein sumpfiges Waldgebiet, das stark mit Dornenbüschen bewachsen ist. Tiefe Wassergräben und Bäche muss er durchwaten und viel Geduld für die perfekte Schießposition mitbringen. Mückenstiche, Dornenkratzer, nasse Stiefel – das gehört für Phillip zum Arbeitsalltag dazu.
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Das ist „Lohnt sich das?“: Ein Mensch, ein Job, ein Leben. Und am Ende die Frage: Lohnt sich das? Wir begleiten Menschen in ihrem Beruf und zeigen ihr Leben. Rentiert es sich für das Gehalt zu arbeiten und damit das eigene Leben zu finanzieren? Was macht mich an der Arbeit glücklich? Wir vergleichen nicht nur Gehälter, sondern zeigen, wie Menschen von ihrer Arbeit leben. Wir sind immer auf der Suche nach Protagonisten: Wenn ihr auch zeigen wollt, wie ihr mit eurem Job lebt, könnt ihr gerne an lohntsichdas@br.de schreiben!
In eigener Sache: Auch wir sind nicht unfehlbar – und obwohl wir uns größte Mühe geben, jede individuelle, finanzielle Lebenssituation anschaulich, korrekt und verständlich darzustellen, brauchen wir manchmal Hilfe. Hierbei unterstützt uns immer wieder kompetent der Landesverband der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe in Bayern e. V. – vielen Dank dafür!
Autor: Johannes Lenz
Kamera: Johanna Söth, Johannes Lenz
Schnitt: Moritz Mayer
CvD: Benedikt Angermeier, Julia Schuster
Redaktion: Anna Siefert, Anna Ellmann, Eva Limmer